2024-03-22

30.11.-1 - Dübendorf ZH/Zug- Forschende der Eidgenössischen Material- und Prüfungsanstalt (Empa) arbeiten an einer Methode, um den CO2-Ausstoss bei industriellen Prozessen im Hochtemperaturbereich zu drosseln. Untersucht wird das Potenzial von synthetischem Methan bei der Dekarbonisierung.

Ein Forschungsteam der Eidgenössischen Material- und Prüfungsanstalt (Empa) entwickelt im Rahmen der neuen Forschungsinitiative Mining the Atmosphere ein Pyrolyseverfahren, um Hochtemperaturprozesswärme zu dekarbonisieren. Ziel ist die Herstellung von effizientem Wasserstoff, heisst es in einer Mitteilung.Dafür soll der Kohlenstoff im Erdgas vom Wasserstoff abgetrennt werden. Der Wasserstoff soll energetisch genutzt werden. Der abgetrennte Kohlenstoff soll in Pulverform für Anwendungen in der Bau- und Landwirtschaft weiterentwickelt werden, heisst es. Wenn statt Erdgas synthetisches Methan genutzt wird, sind sogar negative Emissionen möglich.Die Industrie sei nach Gebäudepark und Mobilität der drittgrösste Energieverbraucher. Hohe Werte von jährlich rund 22 Terawattstunden fallen in der Metallverarbeitung und der chemischen Industrie an, die oft mit Erdgas betrieben werden.Die Forschenden weisen bei eventuell möglichen negativen Emissionen allerdings auf einen steigenden Primärenergieaufwand hin. ?Dass wir den gewaltigen Energiebedarf unserer Industrie durch eine inländische Produktion von erneuerbarem Wasserstoff oder synthetischem Methan decken können, ist allerdings nicht realistisch?, wird Christian Bach, Abteilungsleiter Fahrzeugantriebssysteme der Empa, zitiert. Die Lösung sieht er in Wüstenregionen, wo die Sonneneinstrahlung pro Quadratmeter doppelt so hoch liege.In den nächsten zwei Jahren soll eine Demonstrationsanlage im Tech Cluster in Zug an den Start gehen, um mit dem Wasserstoff den Emaillierungsofen der V-Zug AG zu betreiben. ce/heg