Erhöhte Stromtarife 2022

27.08.2021 - Die Winterthurer Stromtarife für das Jahr 2022 werden erhöht. Dies hat der Stadtrat beschlossen. Einzig der Energiepreis des Produkts «e-Strom.Gold» mit regionalem Solarstrom kann reduziert werden. Die Vergütung für die Einspeisung von lokal produziertem Strom wird leicht erhöht.

2022 erhöhen sich die Stromtarife in Winterthur, weil sowohl netz- als auch energieseitig die Kosten steigen. Die Abgaben an den Bund und die Abgabe an das Gemeinweisen zur Finanzierung des Förderprogramms Energie Winterthur bleiben unverändert.

Kostentreiber

Das Netznutzungsentgelt steigt gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt um 8,65 Prozent. Grund dafür ist unter anderem, dass die Preise für das vorgelagerte Netz um 15,5 Prozent steigen. Dies führt zu deutlichen Mehrkosten für Stadtwerk Winterthur. Hinzu kommen weitere Zusatzkosten, beispielsweise aufgrund der bundesrechtlich vorgegeben Pflicht zur Installation von intelligenten Messsystemen («Smart Metern») anstelle der herkömmlichen Stromzähler.

Energieseitig steigen die Preise 2022 für die Stromprodukte durchschnittlich um 5,3 Prozent. Grund dafür ist der ausserordentlich starke Anstieg der Preise für elektrische Energie an den Strommärkten seit Ende 2020. Dieser hält bis heute an. Er ist einerseits auf die Erholung der Wirtschaft zurückzuführen, andererseits auf die von verschiedenen Staaten beschlossenen Klimaziele. Damit einhergehend steigen die Preise für die CO2-Kompensation und die Herkunftsnachweise. Zur Risikominderung beschafft Stadtwerk Winterthur die Energie für die Grundversorgung in Tranchen über mehrere Jahre gestaffelt. So kann die Kundschaft teilweise noch von Einkäufen im 2020 und den damals tiefen Preisen profitieren.

Auswirkungen für die Kundschaft

Ein durchschnittlicher Familienhaushalt in Winterthur (Jahresverbrauch 4500 Kilowattstunden [kWh], 5-Zimmerwohnung mit Elektroherd und Tumbler ohne Elektroboiler) mit dem Standardprodukt «e-Strom.Bronze» bezahlt im Jahr 2022 insgesamt 7,1 Prozent mehr für den Strom als noch 2021. Dies entspricht rund 65 Franken. Für einen durchschnittlichen Winterthurer Kleinbetrieb (Jahresverbrauch bis 30 000 kWh) mit «e-Strom.Bronze» steigen die Stromkosten gegenüber 2020 um 6,9 Prozent. Dies macht rund 407 Franken pro Jahr aus.

Weiterverfolgung der städtischen Energie- und Klimaziele

Die Förderung von Fotovoltaik stellt ein massgebliches Ziel der Energie- und Klimapolitik der Stadt Winterthur dar. Nun erhöht der Winterthurer Stadtrat die Vergütung für die Einspeisung von lokal produziertem Strom ins öffentliche Netz. Eine höhere Vergütung von lokal erzeugtem Strom setzt Anreize zum Bau von Fotovoltaikanlagen in Winterthur und unterstützt so die städtischen Energie- und Klimaziele.

Auch im Sinne der Energie- und Klimapolitik senkt der Winterthurer Stadtrat für «e-Strom.Gold» den Energiepreis um 0,51 Rappen pro kWh. Dies ist möglich, weil «e-Strom.Gold» – bestehend aus Solarstrom aus der Region Winterthur – von den schwankenden Preisen an den Strommärkten kaum betroffen ist. Der Grund dafür ist, dass Stadtwerk Winterthur langfristige Bezugsverträge mit lokalen Stromproduzentinnen und -produzenten hat oder die Anlagen der Stadt Winterthur gehören. Da das höhere Netznutzungsentgelt aber alle Stromprodukte betrifft, steigen die Stromkosten auch bei Bezug von «e-Strom.Gold» leicht an.

(Mitteilung Stadt Winterthur, 26.8.2021)
Neue Tarifordnung betreffend die Abgabe von Gas per 1. Oktober 2021


Für das Jahr 2022 steigen die schweizerischen Strompreise in der Grundversorgung für Haushalte leicht. Dies geht aus den Berechnungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission ElCom hervor. Ein typischer Haushalt bezahlt im kommenden Jahr 21.2 Rappen pro Kilowattstunde (Rp./kWh). Dies entspricht einer Zunahme von 0.7 Rp./kWh (+ 3 %).
Weitere Informationen